von Elisa
27. Oktober 2024
Kommentare2
Es ist außen knusprig, innen weich, dampfend heiß, verdammt lecker und sieht toll aus: taiyaki, das japanische Gebäck in Form eines Fischs. Es ist seit mehr als einem Jahrhundert fester Bestandteil der japanischen Straßenküche. Wäre dies ein Video, würdest du folgendes sehen: ich, wie ich taiyaki gefüllt mit süßer Bohnenpaste kaufe, dann wie ich in eines mit Vanillecreme beiße, dann in eines mit herzhaftem Weißkohl, eines in Form eines Karpador-Pokémons, eines aus Croissant-Teig … Du siehst schon, ich esse es zum einen gerne, zum anderen gibt es den Snack in diversen Variationen. Halte also bei deiner Reise nach Japan die Augen offen nach dem fischförmigen Pfannkuchen (Eierkuchen).
Was ist taiyaki genau?
taiyaki ist ein gefülltes Gebäck, dass in speziellen, fischförmigen Backeisen gebacken wird. Trotz seines Aussehens enthält es keinen Fisch. Der Teig erinnert vielmehr an Pfannkuchen- oder Waffelteig und besteht auch aus den gleichen Zutaten. In der Minimalversion verwendet der Bäcker Mehl, Natron und Wasser. Ganz oft kommen aber auch zusätzlich Eier, Backpulver, Zucker und Milch zum Einsatz.
Die klassische Füllung ist süße, rote Bohnenpaste. Mittlerweile gibt es aber viele Varianten, die das Street Food zu einem vielseitigen Snack machen:
- Klassiker: Anko (rote Bohnenpaste), die traditionellste Variante.
- Moderne Füllungen: Vanille- oder Matcha-Creme, Schokolade und sogar Eiscreme, das häufig als taiyaki-Waffel mit einer Kugel Eis serviert wird.
- Herzhafte Optionen: Einige Bäcker experimentieren mit Wißkohl und Mayo, Käse oder Curry
Wie schmeckt taiyaki? Und wie isst man es?
Wie eine gefüllte, leicht knusprige, aber innen fluffige Waffel. Die süßen Füllungen harmonieren meiner Meinung nach alle perfekt mit dem Pfannkuchen-artigen Teig. Bei herzhaften Füllungen bevorzuge ich persönlich den einfacheren Teig ohne Zucker. Ist es gesüßt, harmoniert es nicht so gut mit dem Käse oder Curry.
Und wie wird taiyaki gegessen? Am besten frisch gebacken. Aber Achtung, bekommst du das Fischgebäck direkt aus der Form, ist es trotz Papiertüte, ind er es normalerweise gereicht wird, tierisch heiß. Ich habe mir schon mehrfach die Schnute verbrannt. Sonst brauchst du keine Hilfsmittel mit Stäbchen oder Gebäck. Einfach reinbeißen und genießen. Ob du am Kopf, Schwanz oder gar in der Mitte anfängst ist ganz dir selbst überlassen. Ich „erlöse“ den Fisch immer mit einem gezielten Kopfbiss. 🤪
Die Entstehungsgeschichte des Fischgebäcks
Aber wie kommtes ,dass man in Japan ausgerechnet eine Waffel in Fischform verkauft? Die Geschichte geht circa 120 Jahre zurück, warf aber schon seine Schatten voraus. Seine Wurzeln hat taiyaki nämlich in imagawayaki (今川焼き), einer rund geformten Süßspeise mit ähnlichem Teig und Füllung, die bereits im 18. Jahrhundert beliebt war. Angeblich 1909 wurde daraus dann in Tōkyō das Gebäck wie wir es heute kennen entwickelt, als ein Unternehmer nach einer neuen Form für sein imagawayaki suchte. Inspiriert vom Glücksbringer Fisch, entschied er sich für die markante Seebrassen-Form, die bis heute typisch ist. Seebrasse (jap. 鯛tai) gilt als Symbol des Glücks und war im Japan der Meiji-Zeit ein Luxusgut. Das Gebäck im Fischdesign ermöglichte es damals der Bevölkerung, diesen symbolischen Luxus in einfacher Form zu genießen. Zack, war ein neuer, ikonischer Snack geboren.
taiyaki bei deiner Japanreise essen
Wenn auch du taiyaki bei deiner Reise durch Japan probieren möchtest, findest du das Street Food leicht auf Straßenfesten, Märkten oder in darauf spezialisierten Läden, die oft saisonale Geschmacksrichtungen anbieten. Diese gibt es oft am Bahnhof oder belebten Einkaufspassagen. Am besten schmeckt taiyaki frisch aus dem Backeisen – außen knusprig und innen cremig-warm. Wenn du ein besonders ausgefallenes Erlebnis suchst, halte nach Varianten wie Eis in einer Fischform-Waffel oder der Version aus Croissant-Teig Ausschau.
taiyaki zu Hause selber machen
Wenn du dich während des Japanurlaubs in den Geschmack verliebt hast oder in absehbarer Zeit nicht nach Japan reisen kannst, kommt natürlich die Frage auf: kannst du taiyaki auch zu Hause selber machen. Und ja, das geht. Aber mit kleinen Abstrichen. Denn seien wir ehrlich: am besten schmeckt’s natürlich beim Straßenhändler aus der zwanzig Jahre alten, schweren Gußeisenform.
Die nächstbeste Variante ist eine Metallform*, die du verwenden kannst, wenn du einen Gasherd hast. Ich habe von versuchen gelesen, die Form auch auf einer Herdplatte zu verwenden, die angebliche rfolgreich waren, aber bitte sei mit solchen Experiementen vorsichtig.
Wenn du keinen Gasofen hast, hol dir lieber ein entsprechendes Waffeleisen*. Dieses bäckt eine Miniaturversion des Snacks in Firschform.
Egal in welcher Form du taiyaki genießt, viel Spaß beim Schlemmen. 😋
Quellen und weiterführende Links
Wikipedia: Taiyaki
byFood: All About Taiyaki: Japan’s Fish-Shaped Sweet Treat
This is Japan: Taiyaki: The Fish-Shaped Pastry You Need to Try in Japan
Around the world in eighty flavors: What Is Taiyaki: The Japanese Fish Pastry Explained
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2 Kommentare zu “taiyaki – japanisches Gebäck in Fischform”
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Christina
1. Mai 2023
Oh ja, Achtung heiß! Wir haben den Fisch in der japanischen Eisdiele im Prenzlauer Berg probiert und waren eher unterwältigt… Aber der auf deinem Bild sieht gut aus!
Antworten
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Elisa
1. Mai 2023
Dann gebt dem Fisch in Japan unbedingt nochmal eine Chance. Vor Ort schmeckt dann doch alles nochmal anders :)
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